Die „Kongregation der Barmherzigen Schwestern
des hl. Vinzenz von Paul in Zams“:
Sie fand in der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern von Straßburg ihre geistliche Wiege. Denn hier erhielt das Mädchen Katharina Lins aus Zams ihre Ausbildung zur „Tochter der christlichen Liebe“. Seit 1811 diente Katharina mit anderen Mädchen von Zams den Armen und der Jugend, unter der Leitung ihres Verwandten, des Dekans Nikolaus Tolentin Schuler.
Es war der Weihbischof Bernhard Galura aus Feldkirch, der spätere Fürstbischof von Brixen, der dem Zamser Dekan Nikolaus Schuler geraten hat, ein Institut von Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul zu errichten. Er hatte nämlich in Freiburg Strassburger Schwestern kennengelernt. Nikolaus Schuler verfolgte mit seiner Gründungsabsicht zwei Ziele: für die Krankenpflege und den Schulunterricht geistliche Schwestern zu gewinnen. Als Schwester Josefa Nikolina kehrte sie
von Straßburg nach Zams zurück und wurde zur Gründerin dieser Schwesternkongregation. Die Genehmigung der Kongregation durch den Kaiser Franz I. erfolgte 1821, die kirchliche Genehmigung 1824. Der Schematismus der Diözese Brixen vom Jahre 1824 weist die Schwestern aus als „den Kranken und den Schülern Dienende“.
Von den Anfängen bis in die Gegenwart hinein entfalteten die Schwestern im In- und Ausland, eine überaus segensreiche Tätigkeit in vielfältigem Dienst am Menschen. Sie errichteten auch viele ordenseigene Institute, so z. B. das Bezirkskrankenhaus Zams/Landeck, Behindertenheime, Heime für Kinder, Jugendliche und Betagte im gesamten Raum Tirol, in Vorarlberg, Kärnten, Liechtenstein sowie im Wiener Raum. Die Schwestern leisteten vornehmlich auch Bildungs- und Erziehungsarbeit in verschiedenen
teils ordenseigene Schultypen.
Auf Ersuchen seiner Majestät, des Kaisers, entsandte das Mutterhaus im Jahre 1832 Schwestern nach Wien/Gumpendorf. 1844 schickte das Mutterhaus Zams Schwestern nach Zagreb/Agram in Ex-Jugoslawien.
1841 erfolgte die Wiederbelebung des Schwesterninstitutes des Deutschen Ordens in Lana: Sr. Agnes Weber und Sr. Dominika Tamerle wurden 1837 von Zams nach Lanegg entsandt. 4 Jahre später erfolgte der Übertritt in den OT, das war die Neugründung des in der Reformationszeit erloschenen Institutes.
Von 1929-74 wirkten Zamser Schwestern auch in den USA, und zwar in den Staaten Montana und Wisconsin. (Zur weltweiten Ausbreitung der Barmherzigen Schwestern)
1983 errichtete das Mutterhaus Zams eine Missionstation in Moro bei Cimbote in Perù.
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